Hallo Ihr Lieben !
Zuerst möchte ich Euch ganz herzlich für die vielen lieben Kommentare zu meiner Küche danken. Ich habe mich wie immer über jedes einzelne gefreut und mir wieder mal gedacht, wie viele liebe Menschen doch über den Blog schon bei mir gelandet sind.
Jetzt aber zum eigentlichen Thema für heute:
Ich wollte Euch zwar zuerst alle meine Kräuterbüschel-Pflanzen vorstellen. Da habe ich aber das Problem, dass ich von den meisten keine selbst gemachten Fotos habe. Das werde ich dieses Jahr im Laufe der Zeit nachholen.
Ihr müsst heute also mit dem Beinwell Vorlieb nehmen.
Der Beinwell,
Symphytum Officinale, gehört zur Familie der Raublattgewächse, auch Borrteschgewächse. Diese erkennt man, wie der Name schon sagt, an den rauen Blättern, die ein bisschen pieksen, wenn man darüberfährt. Ein weiteres Merkmal sind die nickenden Blüten, die 1-2 cm lang sind. Die gesamte Pflanze kann bis zu 1 m hoch werden.
Manchen kennen diese Heilpflanze vielleicht auch als Beinwurz, Wollwurz oder Soldatenwurz.
Wohl fühlt sich der Beinwell an feuchten, halbschattigen Stellen, auf Wiesen, an Waldrändern und in Auenwäldern. Ich habe ihn im Garten. Die Blütezeit ist von Frühling bis Herbst und er bringt schon jetzt etwas Farbe ins Beet.
Für Heilzwecke verwendet man nur die Wurzel des Beinwell, welche am besten im Herbst ausgegraben wird. Er ist eine wichtige Arzneipflanze bei Gelenkbeschwerden, Sehnenscheidenentzündung, Gicht, Prellungen, Blutergüssen, Knochenbrüchen, Venenentzündungen und Drüsenschwellungen. Schon der Name Bein - Well (=gut) sagt aus, dass er speziell bei Knochenbrüchen oft Anwendung findet. Beinwell wirkt entzündungshemmend, wundheilend und fördert die Kallusbildung.
Früher wurde die Pflanze innerlich (Tee, als Gemüse) und äußerlich (als Salbe oder Tinktur) angewendet. Aufgrund der enthaltenen Pyrolizidinalkaloide allerdings wurde Beinwell als krebserregend eingestuft. Momentan herrscht die Meinung, eine äußerliche Anwendung sei vertretbar, von einer innerlichen Anwendung allerdings Abstand zu nehmen. Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden.
Ich möchte Euch noch ein Rezept für eine Beinwellsalbe verraten. Selbst habe ich diese noch nicht probiert, da ich mein Pflanzerl erst seit einem Jahr habe, und nicht gleich im ersten Herbst Teile der Wurzel wegnehmen wollte. Vielleicht dieses Jahr, ich hätte nämlich selbst schon sehr gerne diese Salbe.
Beinwellsalbe
1/2 kg frische Wurzel unter fließendem Wasser sauberbürsten und klein schneiden
80 g Lanolin in feuerfestem Glas schmelzen lassen
1/2 l Sonnenblumenöl dazu (gute Qualität!!)
klein geschnittene Wurzel dazu geben
unter ständigem Rühren ca. 20 Min. köcheln lassen
(darf nicht rauchen, sich aber auch nicht schmieren)
anschließend Öl durch ein Mulltuch oder einen Kaffeefilter in einen
sauberen Topf füllen (mit einem Holzlöffel ausdrücken)
15-20 g Bienenwachs schmelzen,
Öl und Bienenwachs vermischen, erwärmen, abfüllen
dann kühl stellen
Die Salbe ist 1 Jahr haltbar
Ich hoffe, es war wieder etwas Interessantes für Euch dabei. Wie immer meine Bitte: Falls ich etwas falsches oder unvollständiges veröffentlich haben sollte, bitte Bescheid sagen.
Sonst wünsche ich Euch allen ein schönes Wochenende,
bis bald, liebe Grüße
Karen