Hallo Ihr Lieben!
Weil gerade die Saison dafür ist dachte ich mir, ich erzähle Euch ein bisschen etwas über den eingriffeligen Weißdorn.
Der Weißdorn, Crataegus monogyna, wird auch Hagedorn, Mehlbeerbaum oder Heckendorn genannt. Er kommt im Gebüsch von Laubwäldern vor. Früher wurde er gemeinsam mit anderen Hagedorngewächsen um Siedlungen herum angepflanzt, um diese vor Eindringlingen zu schützen.
Er gehört zur Familie der Rosengewächse und blüht im Frühjahr wunderschön weiß. Leider habe ich von der Blüte kein Foto.
Den Bereich um die Siedlungen nannte man früher "Hag", woher sich auch die Bezeichnung "Hagezusse" ableitet ("Weib im Hag). Daraus entstand später die Bezeichnung "Hexe". Die Hagezusse war eine weise Frau, eine Heilerin und Geburtshelferin. Sie kannte sowohl Liebes- als auch Zauberkräuter und wohnte immer am Rande der Siedlung, nahe am Wald - also "im Hag". Der Hag stand nicht nur für die Schwelle zwischen Siedlung und Wildnis, sondern auch für die Schwelle zwischen der Welt der Geister und der Welt der Menschen.

Nun bin ich aber ein bisschen vom eigentlichen Thema abgekommen... also der Weißdorn. Er ist erkennbar an seinen gelappten Blättern, den orange-roten Beeren und seiner gefurchten, schuppig-rissigen Rinde. Die getrockneten und gemahlenen Früchte wurden früher als Beigabe zum Mehl für´s Brotbacken verwendet. Man kann aber auch Marmelade daraus machen. Vom Geschmack her sind die Beeren eher mehlig. Getrocknete Beeren können auch mit Wasser aufgegossen und als Tee getrunken werden. Dafür nimmt man 2 Teelöffel Blüten/Blätter und Beeren, gießt diese mit 1/4 l kochendem Wasser auf und lässt sie ca. 20 Min. lang ziehen. Dann trinkt man 3-4 Tassen täglich und süßt mit Honig.
Ich habe eine Tinktur angesetzt, das heißt, ich habe ein halbes Glas Weißdornbeeren mit Weingeist aufgegossen. Dieses lasse ich nun einige Wochen (6-8) ziehen und kann die Tinktur dann weiter verwenden. Wahrscheinlich werde ich einen Likör mit Rotwein daraus machen.
Rezept: 2 l Rotwein erhitzen, 1 kg Zucker, 1 Packerl Vanillezucker, Zimtstangerl und Nelken dazugeben, aufkochen und dann bei niedriger Temperatur ziehen lassen. Anschließend 1/2 l Rum und 1/4 l Weingeist (in meinem Fall meine Weißdorntinktur, aber man kann auch "normalen" Weingeist nehmen) dazugeben. Auskühlen lassen und in Flaschen füllen
Zur Heilwirkung des Weißdorn ist zu sagen, dass diese erst in der Neuzeit entdeckt wurde. Hildegard von Bingen zum Beispiel wusste mit diesem Gewächs noch nichts anzufangen. Mittlerweile gilt als bewiesen, dass Weißdorn die Durchblutung der Herzkranzgefäße verbessert und eine blutdrucksenkende Wirkung hat. Auch bei nicht organisch bedingten Herzbeschwerden hilft er und zur Nachbehandlung von Herzinfarkten leistet er gute Dienste. Allerdings stellt sich die positive Wirkung erst nach längerem Gebrauch ein.
Ein Wetterorakel gibt es auch zum Weißdorn:
"Viel Weißdorn und Schlehen - gibt im Winter kalte Zehen!"
In der Homöopathie wird der Weißdorn ebenfalls gegen Herzbeschwerden und zur Stärkung des Herzens eingesetzt.
Wie immer meine Bitte: sollte jemanden ein Fehler oder eine Falschinformation auffallen, bitte Bescheid geben ! Ich habe mein Wissen wieder aus den verschiedensten Quellen zusammengetragen und hoffe, es war wieder das eine oder andere Neue für Euch dabei.
Bis bald, liebe Grüße
Karen