Hallo Ihr Lieben!
Heute möchte ich Euch ein bisschen etwas über eine, wie ich finde, wunderschöne Pflanze erzählen: über den Muskatellersalbei, Salvia sclarea.
Er gehört zur Familie der Lippenblütler und zur Gattung Salbei. Die Pflanze ist zweijährig und wird bis zu 1,50 m hoch. Manche kennen ihn auch unter dem Namen Römischer Salbei, Gartenscharlach, Muskat-Salbei, Wetterdamm oder, weil einige feine Nasen meinen, dass er nach Schweiß oder Stinkefüssen riecht, auch als "Stinkender Salbei".
Die Heilwirkung des Muskatellersalbei ist vielfältig. Hildegard von Bingen verwendete ihn in Form einer Tinktur zur Verdauungsförderung, bei Appetitlosigkeit und bei Magen- und Darmerkrankungen. Aber auch als Stimmungsaufheller tut er gute Dienste.
In den Kräuterkursen, die ich besucht habe, wurde der Muskatellersalbei als typisches "Frauenkraut" vorgestellt, da er ausgleichend auf den Hormonhaushalt wirkt. Er ist ein guter Helfer bei PMS, Wechseljahrproblemen, unregelmäßigem Zyklus, unerfüllten Kinderwunsch oder Wochenbettdepression. NICHT angewendet werden soll er allerdings in der Schwangerschaft !
Sogar als Aphrodisiakum soll das Kraut aufgrund seiner Inhaltsstoffe wirken.
Sowohl die Blätter als auch die Blüten des Muskatellersalbei können verwendet werden. Es kann Tee daraus zubereitet werden, der jedoch nicht länger als 6 Wochen hindurch getrunken werden soll (1-3 Tassen täglich). Natürlich können die Blätter auch wie "normaler" Salbei in der Küche verwendet oder ein Kräuterwein hergestellt werden.
Apropos Wein: früher haben Winzer Muskatellersalbei zwischen die Rebstöcke gepflanzt, um den Wein zu aromatisieren.
In der Aromapflege wird das ätherische Öl des Muskatellersalbei als Stresslöser verwendet. Es gleicht die Stimmung aus und soll Ängste vertreiben. Als Zusatz zur Tagescreme pflegt es trockene Haut und auch gegen Schuppen kann es eingesetzt werden.
Da ich von einer Freundin eine ausreichende Menge an Pflanzenmaterial bekommen habe, habe ich ein Hydrolat aus Muskatellersalbei hergestellt. Dieses entsteht durch Wasserdampfdestillation. Die Blätter und Blüten werden in die Destille gestopft, unten in den Kessel kommt Wasser hinein, dieses wird erhitzt, der entstehende Dampf reißt die Inhaltsstoffe der Pflanze mit und wird wieder so weit abgekühlt, dass er flüssig wird. Die ganze Prozedur dauert bis zu 2 Stunden und man muss dauernd dabei bleiben, weil ständig neu gekühlt werden muss (dafür wird kaltes Wasser in den kleinen Kupfertopf gefüllt. Die Arbeit zahlt sich aber aus und ich habe nun 3 Flaschen Hydrolat, das ich als Gesichtswasser verwende oder eine Creme damit rühre. Auch zur Seifenherstellung könnte man es verwenden. Eigentlich sind Hydrolate Nebenprodukte bei der Herstellung von ätherischen Ölen. Auch in meinem Hydrolat schwimmen ein paar Tröpfchen ätherisches Öl. Um es abzuschöpfen ist es allerdings zu wenig, also lass ich es einfach drin.
Ich hoffe, mein Ausflug in die Welt der Kräuter hat Euch gefallen ! Wie immer bitte ich darum, wenn ich etwas vergessen habe oder Ihr der Meinung seid, es stimmt was nicht: bitte melden!
Ich wünsche Euch eine schöne Woche,
bis bald, liebe Grüße
Karen