Schon seit einiger Zeit möchte ich mein Jahreskräutersalz um saisonelle Kräuter ergänzen. Bei diesem Wetter gar nicht so einfach. Soll man doch an einem sonnigen Tag um die Mittagszeit ernten, auch ein paar Tage davor sollte es nicht geregnet haben.... in Zeiten wie diesen fast unmöglich.
Aber heute war es so weit. Wir haben einen ausgedehnten Lobau-Spaziergang gemacht und dabei habe ich folgende Kräuter für das Salz gesammelt:
Brennessel
Löwenzahn
Knoblauchrauke
Schafgarbe
Spitzwegerich
Hirtentäschl
Beifuß
Gundelrebe
Die Kräuter liegen momentan im Dörrautomat und erst wenn sie getrocknet sind werde ich sie zerkleinern und unter das Salz mischen.
Falls Ihr noch mehr zum Thema Schafgarbe wissen wollt, habe ich einen guten Tipp für Euch. Johanna Frey ist an mich herangetreten und hat mich gebeten, Ihre Schafgarben-Seite bei mir zu verlinken. Sie hat sehr viel Wissen zum Thema zusammengetragen und ich möchte Euch ihre Seite gerne ans Herz legen: http://schafgarben.info/ .
Ich selbst möchte Euch heute noch etwas zum Thema "Gundelrebe" erzählen. Die passt heute ganz gut dazu, weil ja gestern Walpurgisnacht, die Nacht, in der die Hexen feiern, war, und die Gundelrebe da keine ganz unbedeutende Rolle spielt - aber dazu später mehr.
Zuerst die Fakten: Die Gundelrebe wird auch Gundermann, Grundrebe, Erdefeu oder Donnerrebe genannt. Sie gehört zur Familie der Lippenblütler, wird ca. 20 cm hoch und vermehrt sich durch Ausläufer.
Die Gundelrebe enthält unter anderem Gerbstoffe, äherisches Öl, Bitterstoffe, Vitamin C und Kalium. Das Kraut wirkt schleimlösend, steinlösend, heilend, harnsäuretreibend, lungenwirksam und magenwirksam. Auch Hildegard von Bingen hat Gundelrebe schon verwendet. Für Heilzwecke sollte das Kraut frisch verwendet werden, es ist fast das ganze Jahr über verfügbar. Besonders wirksam ist es bei Krankheiten, die mit Eiter (alter Ausdruck = "Gund") verbunden sind. Oft wächst es entlang der Gartenmauer.
Im Gundermann - einer alten germanischen Zauberpflanze - lebt ein guter Pflanzengeist, er bösen Zauber abhält. Aus diesem Grund wurden früher in der Walpurgisnacht Kränze aus Gundelrebe geflochten. Wenn die Menschen nun dem Hexentreiben durch den Kranz hindurch zusahen waren sie geschützt und konnten erkennen, wer Hexe ist und wer nicht.
Wenn Kühe nicht viel Milch gaben oder bevor sie im Frühjahr ausgetrieben wurden, hat man sie durch einen Kranz aus Gundelreben hindurch gemolken und den Kühen auch Gundelrebe zum Fressen gegeben. Das sollte den Milchfluss steigern. Kränze aus Gundelrebe wurden auch am Haus und am Stall angebracht um vor Blitzschlag zu schützen.
Kulinarisch kann die Gundelrebe in Salaten, Suppen, Saucen oder als Bestandteil eines Kräutersalzes verwendet werden.
Ich hoffe, es war hier wieder die eine oder andere interessante Information für Euch dabei. Das nächste Mal gibt es hoffentlich wieder etwas gestricktes zu sehen.
Bis bald, liebe Grüße
Karen
Hallo Karen
AntwortenLöschenEs ist wieder sehr interessant was du geschrieben hast, diese Kräuter habe ich heute alle auch gesehen und Massen von Bärlauch, der Geruch war sehr intensiv. Deine Kräutersalz-Rezepte finde ich super.
Liebe Grüße Maria
Liebe Karen,
AntwortenLöschenich werde nächste Woche, hoffentlich bei Sonnenschein, in die Kräuter gehen. Dein Post passt zu meinem Vorhaben ganz wunderbar und ist sehr inspirierend und interessant.
Dankeschön.
Viele liebe Grüße
Silke
Liebe Karen,
AntwortenLöschendanke für diesen schönen Post! Dein Kräuter-Jahressalz klingt herrlich!
Gundermann, den hab ich auch im GArten und er darf wachsen, wo er möchte :O) Was mir in Deinen Beschreibungen gut gefällt, ist der Satz, daß im Gundermann ein Zaubergeist lebt, der böse Geister vertreibt :O))) Ja, er darf auch weiterhin wachsen und uns mit seinen herrlichen kleinen Blüten erfreuen :O)
Hab eine wunderschöne erste Maiwoche!
♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥
Liebe Karen, um dieses wundervolle Kräutersalz beneide ich Dich fast ein bischen. Ich mache meines auch immer selbst, aber nur mit den bekannten Kräutern wie Thymian, Basilikum...
AntwortenLöschenDeines ist herrlich!
glg Susanne
Hallo Karen,
AntwortenLöschenDanke für deine lieben Zeilen, ich finde auch deinen
Post - Kräutersalz mit **Wildkräuter** sehr interessant.
Ich freue mich jedes Jahr auf die Wildkräuter und verwende
sie sehr gerne, aber auf die Idee ein Kräutersalz zu machen
bin ich nicht gekommen,ich Danke dir dafür,
hab noch einen gemütlichen Abend
Hermine
Liebe Karen,
AntwortenLöschenzuerst war ich auf Deinem Blog Allesneuimgarten und bin erschrocken...Seit Frühjahr 2016 nichts mehr...Ich hatte mir schon Sorgen gemacht...Aber hier ganz aktuell, Dein Kräutersalz! Ganz wunderbar!
Fühle Dich gedrückt
Heidi
Liebe Karen,
AntwortenLöschenendlich habe ich heute frei, und komme dazu, ein wenig in den Blogs nachzulesen, was ich in der letzten Zeit versäumt habe.
Dein Posting ist ja wiedermal total interessant.
Gundermann mag ich schon lange im Sinne von "fand ich immer hübsch", mit den kleinen zarten blauen Blüten und den schön geformten Blättern. Dass man die Pflanze auch essen kann und was du von deinem Hintergrundwissen um den Mythos der Pflanze hier bekannt gibst, hatte ich allerdings nicht gewußt. Spannend!
Mit meinem Jahreskräutersalz stagniert es leider.
Um ehrlich zu sein hatte ich mir die Zubereitung auch anders vorgestellt und war davon ausgegangen, mit jedem Monat käme nur EIN Bestandteil neu hinzu. Mal schauen, ob und wie es mit dem ersten Ansatz hier noch weitergeht.
Claudiagruß