Hallo Ihr Lieben!
Heute möchte ich Euch Socken zeigen, die schon eine Weile fertig sind. Die Färbung ist von Tausendschön und heißt "Giftmischung". Schon alleine deshalb, und natürlich wegen der Farben, war klar, dass die Socken bei mir bleiben.
Die tolle Namensgebung nehme ich gerne zum Anlass und stelle Euch 3 Giftkräuter näher vor. Ich hab deshalb genau diese 3 ausgewählt, weil ich sie schon "in echt" gesehen habe und Euch Fotos zeigen kann.
Beginnen möchte ich mit dem Aronstab:
Im Volksmund wird er Eselsohr, Dittichrut oder Zehrwurz genannt. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 40 cm hoch wird. Alle Teile der Pflanze sind im rohen Zustand giftig. Besonders gefährlich ist sie, weil die roten Beeren zum Pflücken einladen und leicht süßlich schmecken.(hab ich gelesen - nicht selbst probiert!) Allerdings rufen sie Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle hervor. Die Lippen können anschwellen und der Mund- und Rachenraum entzündet werden. In der Heilkräuterkunde wurde nur die Wurzel der Pflanze verwendet. Anwendung fand sie unter anderem bei Lungen- und Brustleiden aber auch gegen Hämorrhoiden. Hildegard von Bingen setzte sie gegen Melancholie ein. Da der Aronstab schon sehr selten ist, wurde er unter Naturschutz gestellt.
Eine Pflanze, die ich persönlich wunderschön und faszinierend finde ist das Bilsenkraut:

Es wird auch Nasenwurz, Zigeunerkraut, Teufelswurz oder Schlafkraut genannt. Im Mittelalter wurde es von Zauberern und Giftmischern als Mittel zur Schmerzlinderung aber auch für Todestränke verwendet. Es war einer der vielen Bestandteile der berüchtigten "Flugsalbe", die sich Hexen brauten um sich auf die Walpurgisnacht vorzubereiten. Die durch die Salbe hervorgerufenen Bewusstseinsstörungen riefen das Gefühl, zu fliegen hervor. Im Bereich der schwarzen Magie wurde Bilsenkraut häufig verwendet aber auch als Beschwörungskraut des einfachen Volkes. Aus einer kleinen, frischen Pflanze kann gemeinsam mit Hanföl (Verhältnis 1:20 ein aphrodisierendes Öl gekocht werden, allerdings wird geraten, dies nur wenig zu verwenden... ich bin für so etwas sowieso viel zu feige. In heutiger Zeit ist es auch schwierig, Bilsenkraut zu sammeln, da es streng geschützt ist und nur noch selten auf Schutthalden und im Brachland vorkommt. Verwendet wird es allerdings in der Homöopathie (Hyoscyamus).
Die letzte Giftpflanze, die ich Euch vorstellen möchte gehört ebenfalls zu den Hexenkräutern. Es handelt sich dabei um die Tollkirsche.

Leider habe ich kein Foto einer reifen Tollkirsche. Im reifen Zustand ist sie schwarz. Sie ist vielen sicher unter dem Namen "Belladonna" bekannt. Sie wird in der Homöopathie besonders bei Erkältungskrankheiten und Infekten in der warmen Jahreszeit verwendet. Alle Teile der Tollkirsche sind giftig. Im Lateinischen heißt sie "Atropa belladonna", was sich von der griechischen Schicksalsgöttin Atropos ableitet. Sie ist dafür zuständig, den Lebensfaden endgültig durchzuschneiden. Das ist wohl schon ein eindeutiger Hinweis auf die Wirkung dieser Pflanze. "Belladonna" wiederum heißt "schöne Frau", weil der Tollkirschensaft die Pupillen der Augen groß macht. Frauen früherer Zeit träufelten sich diesen daher für glänzende, riesige Pupillen ins Aug. Das taten allerdings auch Wilderer, um sich für die verbotene Jagd in der Nacht vorzubereiten. Durch die erweiterten Pupillen sahen sie bei Mondlich besser, da die Augen lichtempfindlicher wurden.
Die Tollkirsche galt als Zauberpflanze und war ebenfalls Bestandteil der Flugsalbe. Sie rief Halluzinationen hervor und verursachte erotische Extase. Durch die Hexenprozesse kam die Pflanze in unserer Gegend in Verruf und geriet fast in Vergessenheit.
So, ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt und Ihr findet das Thema genau so spannend wie ich,
bis bald, liebe Grüße
Karen